Wer heilt uns
Interessantes
Ein Infekt? Und wer heilt uns?
Im Schnitt werden Kleinkinder von 300 Infektionen/Jahr überfallen, wobei sie aber bei den wenigsten Infektionen richtig erkranken. Manchmal ist man nur etwas appetitlos, fühlt sich geschwächt (was oft mehr beunruhigt, als eine richtige Krankheit) oder schnupft ein wenig. Ist sozusagen unsere "Stadtmauer" leicht verletzt, können die ständigen Infektionen eine leichte Symptomatik aufrechterhalten, bis wir es schaffen, unsere Stadtmauer gut zu reparieren. In den wenigsten Fällen bricht unsere Stadtmauer zusammen und wir erkranken stärker. Wer repariert nun den Schaden? Allein unser Immunsystem verteidigt uns und die Stadtmauer baut sich selbst wieder auf!!! Bei einem bakteriellen Infekt ist es öfters notwendig, das Bakteriumwachstum durch ein Antibiotikum zu hemmen, damit die Feinde vor unseren Toren etwas dezimiert werden und wir die Stadtmauer schneller reparieren können. Natürlich würde der Großteil der Fälle auch ohne Antibiotikum heilen. Es ist nur die Frage, wie sehr man leiden will, oder lassen will, bzw. eine Komplikation riskieren will. Die Therapie, welche ich zumeist verschreibe ist nur eine rein symptomatische Therapie: Nase frei halten, Bakterien mit Propulisspray in Zaum halten. Schmerzmittel (Tachipirina / Nurofen) sind sehr wichtig um die Schmerzen zu mildern, damit es einem selbst etwas besser geht und man wegen der starken Halsschmerzen auch wieder essen/trinken kann, aber sie haben keinen Einfluss auf eine schnellere Heilung. Wir Menschen haben aber das Vertrauen in unsere Kräfte verloren und glauben, nur mit Medikamenten / Zaubermittel gesund zu werden. Daran verdienen sich die Pharmafirmen eine goldene Nase: Aufbaumittel (welche super aufbauen, aber nur die Firmen), Abwehrkräfte stärkende Mittel (auch ein super Geschäft), Vitamine, Bakterienflora, homöopatische Mittel (Giftstoffe, welche ähnliche Symptome auslösen werde zusammengemixt und bis zur Unendlichkeit verdünnt, billiger kann man ein Mittel nicht herstellen, der Gewinn der Firmen ist genial enorm), Bachblüten (von Gott in Blüten eingehauchtes Gegenmittel, wirkt natürlich nicht bei Atheisten und Andersgläubigen wie Muslimen, Hindus, usw). Letztere beiden haben zumindest keine Nebenwirkung und man kann darin baden, außer das Lösungsmittel ist Alkohol, na dann Prost!
Viele Eltern glauben nun, dass ein Arzt, der all diese Mittel verschreibt ein besserer Arzt ist und die Mittel kennt, welche helfen. In Wirklichkeit haben wir einfach keine Zeit dafür, dass ein Kind ein bisschen krank ist. Ich selbst kann Ihnen einfach nicht Dinge verschreiben, nur damit Sie glauben, etwas Sinnvolles zu tun, wo ich weiß, es erleichtert nur die Brieftasche der Eltern. Besser wirken in den meisten Fällen einfache und altbewährte Hausmittel wie zum Beispiel: Zwiebel aufschneiden, mit der flachen Messerseite auf einem kleinen Tuch zerdrücken, das Tuch einschlagen und auf die Brust legen. Die eingeatmeten Dämpfe lassen den Schleim so richtig rinnen! Das wirkt und das kann jeder bezeugen, der einmal eine Zwiebel geschnitten hat!
Vertrauen wir wieder unserem Körper und nutzen wir sinnvolle Hausmittelchen! Wichtig ist nur, den Moment zu erkennen, wann es Zeit ist, zum Arzt zu gehen.
Viel Gesundheit wünscht Euer Kinderarzt