Weicheier
Sanfte Abhärtung
Es ist bewiesen, dass Kinder, die besonders behütet aufwachsen und mit Krankheitserregern kaum in Berührung kommen, besonders anfällig für Krankheiten sind. Sind die Kinder zu warm angezogen oder lässt man sie bei schlechtem und kalten Wetter nicht an die frische Luft, damit sie sich bloß nicht erkälten, tritt eher das Gegenteil ein. Ein gesundes Maß an Abhärtung hilft den Kindern, ihre körpereigenen Abwehrkräfte zu mobilisieren und ihr Immunsystem zu stärken, so dass sie deutlich seltener krank werden. Viel frische Luft, ausreichend Bewegung und die ausgewogene Ernährung – mit einer richtig dosierten Abhärtung wird die Immunabwehr regelrecht trainiert und der Körper des Kindes gegen alle möglichen Krankheitserreger gewappnet.
„Sanfte Abhärtung“ – damit das Kind nicht so schnell krank wird, helfen bereits einfache Maßnahmen:
Kinder sollten täglich – und das bei jedem Wetter – mindestens ein bis zwei Stunden an die frische Luft. Eltern müssen darauf achten, dass sich ihr Kind nicht nur im Stadtverkehr, sondern auch regelmäßig in der freien Natur aufhält.
Das Kinderzimmer sollte vor dem Zu-Bett-Gehen nochmals ausreichend gelüftet werden.
Nachts sollte die Zimmertemperatur im Kinder- oder Babys Schlafzimmer nicht mehr als 18° Celsius betragen.
Kinder, die zu warm angezogen sind, erkälten sich deutlich schneller! Warme Kleidung und Decken im Kinderwagen sind zwar wichtig, damit das Kind nicht friert. Aber es darf auch nicht schwitzen!
Kinder brauchen viel Bewegung – dadurch wird ihr Herz-Kreislaufsystem gut trainiert sowie Haltungsstörungen und Übergewicht vorgebeugt. Auf dem Spielplatz herumtoben, verschiedene Ball-Spiele, Radfahren oder Schwimmen machen den Kindern außerdem jede Menge Spaß!
Gerade Kinder brauchen viel Vitamine und Mineralstoffe. Eltern müssen dafür sorgen, dass ihre Kinder eine abwechslungsreiche Ernährung erhalten! Viel Obst und Gemüse, hingegen wenig Süßes & Fettiges, gehören auf den täglichen Speiseplan – und zwar schon ab dem 6. Lebensmonat!
Übrigens: Es gilt als erwiesen, dass glückliche und zufriedene Kinder deutlich weniger krank werden! Eltern sollten ihrem Kind das Gefühl geben, dass es geliebt wird. Sie müssen ihm viel Zuwendung und Zärtlichkeit geben, aber sich auch die Zeit nehmen, ihrem Kind zuzuhören und sich mit ihm ausgiebig zu beschäftigen.
Liebe Eltern,
ich habe unten einen Artikel über eine neue Studie beigelegt (2013). Diese Studie belegt wieder einmal, was uns der normale Hausverstand sagen könnte.
Die Babys, welche den bakterienüberhäuften abgeschleckten Schnuller der Eltern erhalten, sind besser dran, als die Babys, welche einen sterilen/sauberen Schnuller bekommen.
Genauso wie die Kinder, welche am Bauernhof aufwachsen, von Kuh und Hund abgeschleckt werden, die Mutter im Stall arbeitet, weniger krank werden und weniger Allergien entwickeln.
Die Tiere erkranken deswegen weniger, weil z.B. keine Kuh den Bach abkocht, bevor das Kalb das Wasser daraus trinkt usw. Tiere leben von Beginn an in der Natur und nicht unter einer Glasglocke!
Wir müssen den Babys die Gelegenheit geben, sich auf natürliche Weise gegen die Umwelt zu immunisieren.
Wieso ist das so? Ganz einfach: während der Schwangerschaft erhalten die Babys Antikörper aller Krankheiten, welche die Mutter durchgemacht hat. Diese werden im ersten Lebensjahr abgebaut. Hat das Kind vor dem Verschwinden dieser Antikörper Kontakt mit diesen Keimen, ist es meistens noch geschützt und es baut vor allem dann eigene Antikörper auf. Trotzdem schnupfen schon einige Babys von Anfang für einige Monate, was völlig normal ist, ohne dass etwas besonderes ist, nur Eltern machen daraus leicht eine große Sache. Man muss nur kontrollieren, ob sonst alles ok ist und es reicht ein Spülen der Nase. Hält man das Kind von allem fern, kommt die böse Überraschung im ersten Kindergartenjahr!
Wir müssen einfach wieder beginnen zu akzeptieren, dass wir nicht alleine auf dieser Welt sind und das wir mit der Natur leben müssen, denn diese kennt keine Gnade und sie ist das Schönste und Notwendigste gleichzeitig. Krankheit gehört nun einmal zur Gesundheit dazu, so wie groß zu klein, dick zu dünn, schnell zu langsam. Es gibt das eine nicht ohne das andere. Es gibt genug Eltern, welche einfach nicht mehr akzeptieren können, dass Kinder einfach krank werden, dass das dazu gehört. Man muss sich die Zeit für die Kinder einfach nehmen, wenn diese einmal krank sind. Wir können die Kinder nicht mit Chemie vollstopfen, nur damit man der Arbeit nachgehen kann. Außerdem liegt alles in der richtigen Organisation, auch wenn es manchmal beschwerlich ist. Wo sind Oma und Opa, die sich vielleicht freuen, gibt es eine Freundin, eine Patentante? Man rennt dann von einem Arzt zum anderen wegen jeder Kleinigkeit, bis endlich jemand das sagt, was man hören möchte und vergisst dabei, das Richtige zu tun, nämlich die Realität zu akzeptieren und die Kräfte dafür herzunehmen, eben das tun, was man tun kann.
Der erste Schritt heißt die Realität zu akzeptieren, dann kann man auch etwas Sinnvolles tun.
Lesen Sie auch: http://www.alfonshaller.it/fabelhafte_bakterien.html und
http://www.alfonshaller.it/weicheier.html
Schutz vor Allergien Warum Eltern den Schnuller vielleicht doch ablecken sollten
Die schwedische Geburtskohortenstudie mit 184 Kindern liefert einen weiteren Hinweis darauf, dass das kindliche Immunsystem Herausforderungen braucht, um adäquat zu funktionieren. Im Alter von 18 und 36 Monaten wurden Kinder, deren Eltern verschiedene Methoden zur Schnullerreinigung praktizierten, auf Ekzeme, Asthmasymptome und Sensibilisierungen (spezifische IgE-Antikörper gegen Inhalationsantigene) hin untersucht. Zudem wurde die Zusammensetzung der kindlichen Mundflora im Alter von vier Monaten analysiert.
Bei 80% der Kinder war mindestens ein Elternteil allergisch vorbelastet. Rund drei Viertel nahmen in den ersten sechs Lebensmonaten einen Schnuller. Meist wurde dieser unter fließendem Leitungswasser gereinigt, etwa bei jedem zweiten Kind zusätzlich ausgekocht. Zudem berichtete fast jedes zweite Elternpaar darüber, den Schnuller zu Reinigungszwecken selbst in den Mund zu nehmen, bevor ihn das Kind erhalte.
Prävention durch elterliche Oralkeime?
Im Alter von 18 Monaten hatten 25% der Kinder ein Ekzem und 5% Asthmasymptome entwickelt. 15% waren gegenüber Nahrungsmittelallergenen sensibilisiert. Ob die Kinder generell einen Schnuller nahmen oder nicht, hatte keinen signifikanten Einfluss auf dasoder Sensibilisierungsrisiko. Entscheidend waren dagegen die Hygienegewohnheiten der Eltern. Die 64 Kinder, deren Eltern den Schnuller in den Mund nahmen, um diesen zu „reinigen“, bevor sie ihn ihrem Kind gaben, hatten im Alter von 18 Monaten seltener Asthma (Odds Ratio, OR 0,12), weniger Ekzeme (OR 0,37) und weniger Sensibilisierungen (OR 0,37) als die 58 Kinder, deren Eltern ausschließlich andere Schnullerreinigungstechniken wie Abspülen unter fließendem Wasser oder Auskochen bevorzugten. Auch im Alter von 36 Monaten wurde bei Kindern von „Schnullereltern“ noch eine geringere Ekzemrate beobachtet.Vergleich der mikrobiologischen Analysen ergab, dass die Mikroorganismen, die über den Schnuller auf das Kind übertragen werden, Einfluss auf die Entwicklung der kindlichen Mundflora haben. Möglicherweise, so die Autoren, stimulieren sie das Immunsystem. Dies könnte dem Allergierisiko entgegenwirken, wie dies auch für die Darmflora diskutiert wird.Wurde die Art der Geburt berücksichtigt, ergab sich zudem der Hinweis auf einen additiven Schutzeffekt. So fand sich die niedrigste Ekzemrate bei vaginal geborenen Kindern, deren Eltern den Schnuller in den Mund nahmen (20%). Kinder, die (wegen einer Sectio) weder der Vaginalflora der Mutter noch der Oralflora der Eltern (durch den Schnuller) ausgesetzt waren, hatten dagegen mit 54% die höchste Ekzemrate. Bei denen, die zumindest mit einer Art dieser natürlichen Mikroorganismen konfrontiert worden waren, lag die Prävalenz bei 31%.
Eine weitere Absicherung ihrer Ergebnisse erwarten sich die Autoren durch umfangreichere Studien sowie von einem Follow-up der Kohorte, in dem u.a. weitere Asthmaparameter mitberücksichtigt werden sollen.