Impfungen-Mythen
http://www.impfen-info.de/ (Achtung, Impfplan anders als in Italien)
INFORMATIONI IN LINGUA ITALIANA:
informazione della provincia sulle vaccinazioni
Mythen über Impfungen, typische Argumente von Gegnern
Einige der häufigsten Argumente sollen hier aufgeführt werden:
Es ist immer dasselbe Spiel mit Worten, zum Beispiel, "die Masern sind natürlich", usw. Heißt nun "natürlich" auch "gut"? Wenn man auf den Berg geht, kann man abstürzen, das ist natürlich, gut keineswegs!
Das ist "biologisch" und dies "künstlich" und deshalb gefährlich......aber ist nicht auch der Knollenblätterpilz usw. "biologisch" und keineswegs gut, sogar sicher tödlich?
1. Impfungen sind wirkungslos. Sie verhindern keine Erkrankungen. Es sind andere Einflüsse, die zum Rückgang der Erkrankungen geführt haben.
Dieses Argument scheint auf den ersten Blick viel für sich zu haben, da tatsächlich die Zahl der Infektionskrankheiten und vor allem der schweren Komplikationen auch ohne Impfung zurückgegangen ist. Es ist ja auch eine Binsenweisheit, das bessere sozioökonomische Verhältnisse sich vorteilhaft auf die Gesundheit auswirken! Aber entscheidend reduzieren oder gar ausrotten lassen sich Infektionskrankheiten so nicht.
In den USA schwankte die Zahl der Masernerkrankungen zwischen 1920 und 1963 ganz erheblich zwischen 100 000 und 900 000 Fällen pro Jahr. Mit Einführung der Masernimpfung sank die Zahl innerhalb von zwei Jahren unter 50 000, stieg nie mehr darüber an, und betrug 1999, also nach einem Zeitraum von fast 40 Jahren, nur noch exakt 100 Fälle. Diese Fälle waren allesamt eingeschleppt worden; in den USA selber sind die Masern faktisch bereits ausgerottet. Es dürfte sehr schwer sein, eine Veränderung zu finden, die innerhalb von zwei Jahren dies bewirkt haben sollte. Dies umso mehr, als sich ja wohl auch auf andere Krankheiten hätte wirken müssen; diese Krankheiten verringerte sich aber immer nur, sobald entsprechende Impfstoffe verfügbar wurden.
Ein Vergleich in Europa unter wohlhabenden Industriestaaten mit ähnlichen sozialen Standards zeigt schlicht, dass die Masern dort verschwunden sind, wo fast alle geimpft sind (Finnland und Schweden), und in den anderen eben nicht (Deutschland, Frankreich und Italien). Auch hier ist weit und breit nichts zu sehen, was - außer Impfungen - für diese Unterschiede verantwortlich sein könnte.
Ein ähnliches Beispiel ist die Erkrankung durch eine Hirnhautentzündung, die durch das Bakterium H. influenzae ausgelöst wird. Seit der Einführung eines Impfstoffes 1990 sanken die Erkrankungen in den Vereinigten Staaten von 20 000 Fällen pro Jahr auf etwa 1 400 Fälle im Jahr 1993 - also in drei Jahren; ohne dass tiefgreifende Änderungen im American way of life bekannt geworden wären.
2. Impfungen sind wirkungslos. Bei einer Epidemien erkranken nachweislich mehr Geimpfte als Ungeimpfte.
Das ist paradoxerweise sogar richtig, führt aber dennoch in die Irre. Ohne etwas Mathematik geht es aber nicht.
Nehmen wir an, in einem Dorf leben 1000 Einwohner, wovon nur 20 nicht geimpft sind. Es werden Masern eingeschleppt; die 20 Ungeimpften erkranken. Da der Masernimpfstoff eine Erfolgsquote von etwa 95% hat, sind 50 der Geimpften nicht immun und erkranken ebenfalls. Mithin erkranken in der Tat mehr als doppelt so viel Geimpfte wie Nichtgeimpfte. Ohne Impfung wären allerdings nicht 70, sondern 1 000 (!) Personen erkrankt - ein durchschlagender Erfolg der Impfung!
3. Das Durchmachen einer Infektion ist natürlicher und sorgt beim Kind oft für einen Entwicklungsschub.
"Natürlich" wird oft kritiklos mit "gut" gleichgesetzt. In Mittelalter betrug die durchschnittliche Lebenserwartung 35 Jahre, das war damals "natürlich". Zu Goethes Zeiten starb die Hälfte aller Kinder; auch das war "natürlich". Die so genannten "Kinderkrankheiten" sind sicherlich natürlich, harmlos sind sie aber auf keinen Fall. Die Rate von Hirmentzündungen (Enzephalitiden) beträgt bei Masern etwa 1:2 000; bei Impfungen 1:1 000 000. Ohne Masernimpfung würde die Zahl also binnen wenige Jahre um ein Mehrhundertfaches ansteigen.
Die Impfgegner profitieren von der Unanschaulichkeit großer Zahlen. Man müsste statistisch 2 000 ungeimpfte Kinder kennen, um auch nur einen Komplikationsfall mitzuerleben - wer hat einen so großen Bekanntenkreis? Lassen 2 000 Eltern ihr Kind nicht impfen, so werden 1 999 von ihnen feststellen: Nichts passiert! Bei Millionen von Kindern ergibt dies aber tausende von völlig vermeidbaren, zum Teil tragisch endende Erkrankungen.
4. Mein Kind hat wegen der Impfung eine Neurodermitis, Asthma oder gar Epilepsie bekommen.
Wenn man bedenkt, dass die Kinder im 1. Lebensjahr 3 x hintereinander geimpft werden, können auftretende chronische Erkrankungen leicht in einen zeitlichen Zusammenhang gebracht werden, auch wenn gerade die Totimpfstoffe im 1. Lebensjahr damit gar nichts zu tun haben können. Fanatische Impfgegner wollen es so sehen und können dies durch ihre Blindheit gar nicht rationell verarbeiten. Schlimm ist nur, wenn fanatische Impfgegner Fotos von schweren Erkrankungen veröffentlichen und durch jonglieren von Zahlen und scheinbaren Beweisen einen Zusammenhang mit der Impfung darstellen und somit nichtinformierte Menschen völlig verunsichern.
5. Autismus von der Impfung?
6. Die Erkrankungen gibt es eh nicht mehr. In den Niederlanden gab es 1992 eine Kinderlähmung-Epidemie in einem Dorf mit Impfgegnern welche sich genau auf dieses Argument beriefen, wobei bei einigen Todesfällen 40 Kinder schwere bleibende Lähmungen haben. Erkrankungen wie Tetanus kann man gar nicht ausrotten, da die Erreger überall vorkommen und die Impfung nur gegen den Giftstoff erfolgt, der die tödlichen Komplikationen verursacht Andere Erkrankungen werden durch Ausländer oder Ferienreisen eingeschleppt.