Erkältung
Erkältung (Grippaler Infekt, Verkühlung)
Die Erkältung ist eine Infektion der oberen Atemwege mit Viren, die besonders leicht von Mensch zu Mensch übertragen werden können. Meist ist zunächst die Schleimhaut der Nase betroffen und es kommt zu Schnupfen. Zudem kann es zu einer Halsentzündung, einer Mandelentzündung und einer Infektion der Atemwege der Lunge mit Husten bzw. Bronchitis kommen.
Zu den auslösenden Krankheitserregern gehören Rhinoviren, Adenoviren, respiratorische Syncytial-Viren (RSV) und Parainfluenza-Viren. Insgesamt existieren über 100 verschiedene Viren, die eine Erkältung auslösen können. Häufig kommt es zu einer Sekundärinfektion, also einer zusätzlichen Infektion mit Bakterien.
Die Erkrankung tritt meist in den Herbst- und Wintermonaten auf, ist normalerweise harmlos und dauert etwa eine Woche. Erwachsene haben durchschnittlich zwei- bis viermal im Jahr mit einer Erkältung zu kämpfen, Kinder sind im Mittel fünfmal betroffen. Personen mit einem geschwächten Immunsystem sind häufiger und schwerer betroffen als andere. Von den auftretenden Beschwerden hält zumeist der Husten am längsten an.
Wie entsteht eine Erkältung?
Eine Abkühlung der äußersten Enden des Körpers, der sogenannten Akren (Finger, Zehen, Nase, Ohren), in der kühleren Jahreszeit begünstigt die Entwicklung einer Virusinfektion. Durch die Abkühlung zieht sich auch die Durchblutung der Schleimhäute in Nasen-Rachenraum zurück, somit sind weniger Immunzellen da und die Abwehr wird herabgesetzt. Bildlich erklärt ziehen sich die Soldaten auf der Stadtmauer in die warme Stube zurück und die Feinde können leichter in die Stadt eindringen. Es folgt dann die Entzündungsreaktion, das heißt, die Soldaten in der warmen Stube werden wieder mobilisiert, da die Stube kräftig aufgeheizt wird (Fieberanstieg, bei 39 Grad bewegen sich die "Soldaten" 20 mal schneller), somit wird die Peripherie wieder stark durchblutet und Nachschub kommt auf die Stadtmauer. Die Stadtmauer ist nun teilweise verletzt und so ist klar, dass alle Feinde, welche vor der Stadt herumlungerten nun auch leichter eindringen können. So kann es sein, dass das Baby dann monatelang mehr oder weniger verschnupft ist. Es kommt also immer zu einer leichten bakteriellen Superinfektion. Mit dem Spülen der Nase schwemmen wir die herumlungernden Keime einfach weg.
Es ist nun wohl klar, dass die Entzündungsreaktion und das Fieber eine notwendige Rettungsreaktion ist, welche nicht bekämpft werden muss. Es ist also absurd, gegen das Fieber etwas zu tun! Bei hohem Fieber senken wir dieses nur, damit wir weniger Schmerzen haben (Muskel- Gelenks- Knochen- Kopfschmerzen).
Die Krankheitserreger werden meist via Tröpfcheninfektion, etwa durch Niesen oder Husten, bzw. über Gegenstände (z.B. Telefon, Tastatur, Haltegriffe in öffentlichen Verkehrsmitteln) übertragen. Die Eintrittspforten sind Nasen- und Rachenschleimhaut, von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit vergehen etwa ein bis drei Tage. Ein Übergreifen der Infektion auf die Nebenhöhlen (Nebenhöhlenentzündung), auf die Bronchialschleimhaut (Bronchitis) und die Lunge (Lungenentzündung) ist möglich.
Da Erkältungsviren mehrere Stunden auf der Hautoberfläche überleben, ist es wichtig, sich nach dem Putzen der Nase die Hände gründlich zu waschen. Bei einer Begrüßung per Händedruck gelangen die Viren sonst auf ihr nächstes Opfer, das sich dann beim Reiben der Augen oder Naseputzen infiziert.
Welche Symptome können auftreten?
Die Nase rinnt: Zunächst kommt wässrig-klares Sekret, das in weiterer Folge dickflüssig und – nach einer bakteriellen Infektion – grüngelb wird.
Aufgrund der angeschwollenen Nasenschleimhäute ist das Atmen durch die Nase erschwert.
Da die Schleimhäute in den Verbindungsgängen zwischen Nase und Ohren anschwellen können, entstehen manchmal ein Druckgefühl bzw. Schmerzen in den Ohren.
Trockener, rauer Hals und Hustenreiz zeigen einen Befall der unteren Atemwege an.
Wird die Stimme rau, ist der Rachen oder der Kehlkopf von der Infektion mit betroffen.
Zu Beginn der Erkrankung fühlt man sich oft müde und abgeschlagen – leichtes Fieber kann einsetzen und Husten hinzukommen.
Bei einer schwereren Erkältung können Kopf- und Gliederschmerzen auftreten.
Wie stellt der Arzt die Diagnose?
Die Diagnose wird anhand der beschriebenen Symptome gestellt. Sind nur typische Erkältungssymptome gegeben und klingt die Erkrankung nach einer Woche ab, ist ein Arztbesuch nicht unbedingt erforderlich.
Wegen ein bischen Schnupfen und Husten und etwas auf- und absteigendem Fieber ist wirklich nicht gleich eine Kontrolle beim Arzt nötig. Es reichen diverse Hausmittelchen, denn das Immunsystem wehrt sich sehr gut und so kommt es ganz alleine zur Heilung.
Wenn sie dann doch zur Kontrolle kommen, weil es dem Kind nicht so gut geht, nehmen sie bitte nicht alle Kinder mit, nur weil der eine oder andere ab und zu auch gehustet hat , oder die Nase rinnt. Ich kann nur sagen, "ja, die Nase rinnt, ja, er hustet etwas, aber tun braucht man nichts weiteres, als was sie eh schon tun". Sie füllen aber den Warteraum und verlängern die Wartezeit für jene Kinder, welche mich wirklich brauchen, also nehmen sie bitte darauf Rücksicht, denn es trifft sie selbst genauso!
eine ärztiche Kontrolle ist jederzeit empfohlen, wenn
> es dem Kind allgemein nicht gut
> Fieber über 3 Tage beim Säugling
> Fieber über 4 - 5 Tage beim größeren Kind
> Fieber geht nicht runter oder ständig bei 40°C
> isst und trinkt kaum
> klagte über anhaltende Schmerzen
> geht schlecht, auch wenn die Temperatur gesunken ist
> atmet schwer, pfeift beim Atmen
> Übelkeit, Erbrechen, starker Kopfschmerz kommt hinzu
> brennt beim Pipi-machen
> plötzlich auftretende Blutergüsse unter der Haut
> weitere unklare Symptome