Baby erste Wochen - Kinderarzt / pediatra

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Baby erste Wochen

Baby-bimbi

Schreiunruhe / Nabelkoliken       
Eine übermäßige Schreiunruhe, oder auch „Drei-Monats-Kolik" genannt, kommt bei vielen Kindern vor. Typischerweise beginnt die Schreiunruhe nach ca. einer Woche und hält dann mehr oder weniger heftig über ca. drei bis vier Monate an, bis sie wieder verschwindet. Bei den Eltern löst das Schreien einen „Beschützer-Reflex" aus. Sie möchten das Kind trösten. Das gelingt oft nur mit großen Mühen, oder gar nicht. Die Eltern erleben Frustration und machen sich heimlich Vorwürfe, keine „guten" Eltern zu sein. Aus der Umgebung (Oma, Nachbarn) häufen sich gut gemeinte Ratschläge und „sichere" Erfolgstips. Das Babyschreien ist oft anlagebedingt: wie es pflegeleichte und buddhahaft zufriedene Babies gibt, gibt es eben auch lebhafte, charakterstarke und neugierige Kinder. Dies führt in den ersten Wochen nicht selten zu Überreizung und inneren Verspannungen, die sich durch Schreien entladen müssen.

Ein paar Tipps:
Überreizung abbauen: dauerndes Stillen, zu heftiges Schaukeln, häufiger Personenwechsel oder anderes Spielzeug „überfüttert" die Sinne Ihres Kindes.
Schlafen, Spielen und Spaziergänge sollten zu festen Tageszeiten stattfinden.
Festen Trinkrhythmus angewöhnen, dazwischen nur Tee.
Wenn Ihr Baby wach wird, sollte es nicht gleich gestillt werden. Versuchen Sie es mindestens eine Stunde hinzuhalten: Streicheln, Reden, Schnullern, Herumtragen, Wickeln, etc.   
Nach der Mahlzeit Aufstoßen lernen, beim Wickeln an warmem Platz leichte Bauchmassagen (ggf. Windsalbe verwenden).
Herumtragen in der „Fliegerstellung", Füßchen mit Handteller festhalten, Babys Beinchen dabei in Beugestellung bringen (erleichtert Windabgang). Aber: Herumtragen soll  nur als Übergang helfen, nicht Dauergewohnheit werden
Läßt sich das Ihr Baby innerhalb von 10 Minuten nicht beruhigen, will es alleingelassen werden. Lassen Sie es 10 - 15 Minuten alleine im Bettchen, es braucht die Chance zu lernen sich selbst zu beruhigen.
Vater und Mutter sollten sich im „Babydienst" abwechseln.
Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn diese Tips nicht sofort helfen. Eine Umstellung dauert ca. 3 bis 4 Tage,  bis ein Erfolg sichtbar wird. Sollte dann noch keine  Besserung eingetreten sein, braucht ihr Kind noch etwas Zeit. Vier Wochen später können Sie es noch einmal probieren.

Hautpflege        
Nabel: Üblicherweise fällt der Nabelschnurrest innerhalb von 10 Tagen nach der Geburt ab. Nabel bitte „luftig" halten (Windel nach unten einschlagen). Nabel nach dem Baden vorsichtig austrocknen. Bei nässendem Nabel kann man mit dem Wattestäbchen mehrmals tgl. Betadin Gel auftragen. Bei ausbleibender Besserung ist ein Arztbesuch ratsam.
Schuppung: Die oberste Hautschicht schuppt sich nach der Geburt. Dies ist kein Zeichen einer zu trockenen Haut. Sollten Sie Cremes einsetzen, achten Sie darauf, daß sie ohne Parfümstoffe oder Konservierungsstoffe hergestellt sind. Testen Sie die Verträglichkeit zunächst an einer markstückgroßen Hautstelle.
Akneartiger Gesichtsausschlag: ein natürlicher Vorgang in der 1. - 6. Lebenswoche (mütterliche Hormone und Besiedelung der Haut mit der Bakterienflora!). Pflegemaßnahmen sind i.d.R. nicht erforderlich.
Milchschorf: (gelbe Verkrustungen) im Kopfbereich hält häufig bis zum Abschluß des Haarwechsels an. All diese Hauterscheinungen sind natürlich. Nur ausgeprägte Formen deuten auf eine Allergieentwicklung  (Neurodermitis).
Windelbereich: bitte nur mit Wasser (ggf. seifenfreien Reinigungsmitteln) säubern. Auch Hautfalten und bei Mädchen die Falte zwischen den Schamlippen vorsichtig säubern. Öl sollten sie nur im Ausnahmefall zur Reinigung verwenden. Es fördert das Pilzwachstum und z.T. die Allergiebereitschaft. Nach dem Waschen den Windelbereich und die Hautzwischenfalten gut trocknen.

Dr. Alfons Haller / I-39040 Kurtinig / Gartenweg 3 / StNr: HLLLNS62C11A022I / IVA 01754470217
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